Entwicklung

Die geschichtliche Entwicklung – mehr als 625 Jahre besiedelt

Wie bereits erwähnt, sind Spuren menschlicher Besiedlung aus der Jungsteinzeit und aus der Römerzeit vorhanden. Spuren einer Besiedlung aus der nachfolgenden fränkischen Zeitepoche sind nicht bekannt.

Die erste Erwähnung der Ortslage von Berzbuir (Pertzborn bzw. Bertzborn)  datiert aus dem Jahre 1386  durch Christian Bersborn, welcher ein Schöffe des Gerichtes zu Lendersdorf war. Danach wäre der Ort im Jahre 2011 nachweislich  seit 625 Jahren bewohnt.  Auf Grund der im Ortsgebiet zahlreich nachgewiesenen Brunnen und Quellen ist zu vermuten, das die Siedlungsstelle noch mehrere hundert Jahre  älter ist.  Denn sauberes Trinkwasser war der wichtigste  Standortvorteil der unseren  Vorfahren ein gutes  Leben sicherte.

Das älteste urkundlich nachgewiesene Gebäude des Dorfes ist der Bauschhof, und zwar das Wohnhaus. Die umgebenden Wirtschaftsgebäude sind zum Teil aus der Mitte des 18. Jahrhunderts und jüngeren Datums. Der Bauschhof  in Berzbuir ist als Jülicher Lehnhof ab 1403 urkundlich  bezeugt. In der nachmittelalterlichen Zeit gehörte der Ort zum Herzogtum Jülich und hier verwaltungsmäßig zum Amt Düren. später zum Amt Nörvenich und innerhalb dieses Amtes zur Unterherrschaft = Gericht Lendersdorf. Bis heute gehört der Ort zur Pfarre Lendersdorf.

Mit der Einbeziehung des Gebietes westlich des Rheins in die französische Republik Ende des 18. Jahrhunderts veränderten sich die Verwaltungsstrukturen erheblich. Die Herrschaft der Landesherren (Grafen, Herzöge) wurde abgelöst durch die republikanische Staatsstruktur. Das gesamte westrheinische Gebiet wurde neu gegliedert, und zwar in Departements. Arrondissements, Kantone und Communen. Nach dem „ General Tableau“‘ vom 24.12.1798 gehörte die Commune ,,Betzburg et Kupferath“ zum Kanton Düren. Arrondissement Aachen, Departement Roer. Mit diesem Verzeichnis werden zum ersten Mal die beiden Orte Berzbuir und Kufferath in einer verwaltungsmäßigen Einheit benannt. Die Verwal­tung wurde für mehrere Gemeinden gemeinsam durch einen Agenten. genannt Mair (Bürgermeister), vorgenommen. Mit den Communen Birgel, Gürzenich, Rölsdorf und Lendersdorf-Krauthausen bildete Berzbuir-Kufferath die Mairie Bürgermeisterei Birgel.

Nach der Ablösung der rheinischen Gebiete von Frankreich aufgrund der Beschlüsse und Verträge des Pariser Friedens im Jahre 1815 kam unser Gebiet zur Krone Preußens, zunächst im Großherzogtum Niederrhein und später in der Provinz Rheinland. Die verwaltungsmäßigen Strukturen sind im Prinzip unverändert geblieben bis in die 60er und 70er dieses Jahrhunderts, (des 19. Jahrhunderts) , als mit der kommunalen Neugliederung im Land Nordrhein-Westfalen radikal der größte Teil der Gemeinden aufgelöst und in größeren Einheiten eingebunden wurde. Die Gemeinde Berzbuir-Kufferath bestand bis zum 31.12.1968. Sie vereinigte sich zum 1.1.1969 mit der Gemeinde Lendersdorf-Krauthausen zur neuen Gemeinde Lendersdorf. Diese neue Gemeinde Lendersdorf wurde aber bereits am 1.1.1972 in die Stadt Düren eingegliedert. Seitdem gehört Berzbuir zur Stadt Düren. Berzbuir hatte im Jahre 1900 genau 295 Einwohner, im Jahre 1969 waren es 494, 2004 wohnten 510 Bürger in Berzbuir  und heute sind es rd. 520.