Der Knipp

Der Hügel verdankt  „seine Existenz“ einer mehrere Meter hohen Schicht ältesten Buntsandsteins. Die Steine auf dem eigentlichen Hügel sind Konglomerate wie bei den bekannteren Buntsandsteinformationen des Rurtals um Nideggen-Maubach. Der Knipp erreicht eine Höhe von 215 m N/N. Die bewaldete Höhe hat heute eine Ausdehnung von etwa 1.000 x 500 m und ist der Restwald des ehemaligen „Beybusch“  der sich um 1820 noch an der gesamten  Westseite von Berzbuir erstreckte. Bis zum 2. Weltkrieg war das Eigentum auf dem Knipp in eine Vielzahl von Besitzern aufgeteilt. Neben einer größeren Fläche bewaldeten Gebietes mit zum Teil mächtigen Eichen, aber auch Kiefern, war der größte Teil sogenanntes Ödland mit größeren Anteilen von Heide. Auf dem Knipp sind heute noch eine Vielzahl von Vertiefungen zu erkennen, vor allem auf der Ost- und Südseite. Es handelt sich bei den ,,Kuhlen“ um die Stellen, an denen die Menschen früher oberflächlich Erzgewinnung betrieben. Auf der Südwest- und Westseite des Knipps sind heute noch andere Vertiefungen deutlich zu sehen. Hierbei handelt es sich um Schützengräben, die im Jahre 1944 hergestellt wurden.


Fußball spielen mitten im Wald
Auf dem Knipp wurde Ende der 20er Jahre eine entsprechend große Fläche geebnet und als Sportplatz für den Fußballclub Bergwacht Berzbuir in Eigenleistung hergestellt.  Wegen des rauen und groben Unterbaus war dieser Platz nur wenige Jahre in Betrieb.  Dieses Terrain war fortan – mit diversen Hindernissen bestückt – bis zum Ende des 2.Weltkriegs Übungsgelände für Soldaten der Dürener Kaserne. Um 1950 begann eine großformatige Aufforstung des Knipps, der dem Hügel sein heutiges Aussehen verdankt. Die Gemeinde erwarb den größten Teil als Eigentum.

Über mehrere Jahre hinweg wurden mehrere 100.000 Kiefern, Fichten, Sitkafichten, Douglasien, Lärchen, Ebereschen, Bergahorn, Weißbuchen, Roteichen und Traubeneichen gepflanzt. Hinter dem Knipp erhebt sich anstelle des idyllischen Beytals heute ein Steilhang, der zum Bergeteich des Bleibergwerks gehört. Mit diesem großen Damm wurden zwei Zwecke erfüllt: einmal wurde hier das Deckmaterial, welches bis zu 70 m über den Erzvorkommen im benachbarten Kufferater Tal lag, abgelagert, zum anderen wurde mit der Form einer großen Schüssel die Möglichkeit geschaffen, die Reste der Erz-Gewinnung, nämlich staubfein gemahlenen Stein, hier zu deponieren. Diese Schüssel wurde randvoll gefüllt. Über 25 Jahren lang wurde dieser Sand zur Kalksandsteinherstellung wiederverwertet. Heute ist die Produktion eingestellt. 

Multimillionär als verantwortungsloser Unternehmer

Der ehemalige Eigentümer, die Stolberger Zink GmbH &Co KG hat sich des Haldengrundstücks durch Eigentumsverzicht entledigt.  Da der abgelagerte Sand Anteile von Schwermetallen enthält, ist die Halde heute ein Sanierungsfall für die öffentliche Hand. Betrachtet man die Hintergründes dieses Falles, dann erkennt man schnell die Züge eines Wirtschaftskrimis. Der verantwortungslose Gesellschafter hinter der der Firma „Stolberger Zink“ war Kölner Multimillionär Dr. Günter Minninger.