Besiedlung

Durch archäologische Funde ist nachgewiesen, daß in unserem (rheinischen) Raum bereits vor rd. 60.000 Jahren Menschen lebten. Es war dies die Zeit nach der letzten Eiszeit. Nach dem für Werkzeuge benutzten Material sprechen wir von der Steinzeit; die Menschen bearbeiteten Steine zu ,,Werkzeugen“. Die Steinzeit umfasst den Zeitraum von ca. 120.000 – 1.800 v. Chr. Dieser große Zeitraum wird grob gegliedert in drei Epochen:

1.  Paläolithium = Altsteinzeit, Epoche der behauenen Steine ca. 120.000 – 8.000  v. Chr.,
2.  Mesolithikum = Mittelsteinzeit, ca. 8.000 – 4.500 v. Chr.,
3.  Neolithium = Jungsteinzeit, ca.4.500 – 1.800 v. Chr., Epoche der geschliffenen Werkzeuge.

Die Menschen der Alt- und Mittelsteinzeit waren Jäger und Sammler, also nicht sesshaft.  Etwa ab 4.000v. Chr., in der Jungsteinzeit, wurden die Menschen dann sesshaft.  Sowohl aus der Altsteinzeit als auch den nachfolgenden Epochen sind im Dürener Raum Funde menschlicher Existenz nachgewiesen. Zu den frühesten Funden zählt ein Faustkeil aus der mittleren Altsteinzeit, etwa 60.000v. Chr., gefunden in der Gemarkung Kreuzau.  Die ältesten Funde im Gebiet der Gemarkung Berzbuir (Beythal) stammen aus der Mittelsteinzeit (8.000-4.500v. Chr.), und zwar waren diese Fundstücke aus Feuerstein gefertigt. (In diesem Zusammenhang ist folgende Feststellung interessant: Die Feuer­steine kommen aus dem Maastal, hauptsächlich im Gebiet von Maastricht. In den letzten Jahrzehnten hat man Feuersteine auch in den ,,Sandkuhlen~‘, die recht zahlreich im nordwestlichen Bereich des Dorfes und an der Straße nach Birgel lagen, gefunden. Dies ist darauf zurückzuführen, daß im Laufe der erdgeschichtlichen Entwicklung dieses Gebiet hier zum Maastal gehörte.)

Weitere steinzeitliche Funde stammen aus der Jungsteinzeit, und zwar Pfeilspitzen aus Feuerstein und eine Streitaxt aus Felsstein. Nach der Art des für Werkzeug verwendeten Materials folgten nach der Steinzeit die Epochen der Bronzezeit. etwa 1.800 – 1.000 v.Chr., die Eisenzeit, und zwar die Ältere bis ca. 400 v.Chr. und die Jüngere bis zur Zeitenwende. Danach werden die Zeitepochen nach Herrschaftsstrukturen und kulturel­len Entwicklungen benannt, wie Römerzeit, ca. 15 v.Chr. bis ca. 400 nach Chr., fränkische Zeit usw..

Auch aus der römischen Zeit sind Siedlungsplätze in der Gemarkung Berzbuir und in der Ortslage Berzbuir bekannt, und zwar an der westlichen Randlage zum Knipp hin (s. vorherigen Hinweis darauf, daß die Menschen dort siedelten, wo sie Wasser fanden). In diesem Zusammenhang ist eine Vermutung des früheren Kreisbodenpflegers Gerhards, Düren, als interessant zu bezeichnen: Im Jahre 1963 wurde bei Kanalisationsarbeiten in der Hauptstraße in Lendersdorf eine römische Wasserleitung angetroffen. Wo wurde diese gespeist? Er spricht die Vermutung aus, daß diese ihren Beginn auf oder am Berzbuirer Knipp habe (Heimatjahrbuch des Kreises Düren 1969, 5. 41). (Beim Bau der Kreisstraße 27 hätte die vernutete Wasserleitung angeschnitten werden müssen.  Eine seinerzeitige Begehung ergab aber keinen Hinweis) Neben der Existenz zahlreicher Brunnen in der Dorflage muß auch der Schreibweise des Ortsna­mens in einer Urkunde von 1693 über den Bauschhof Bedeutung beigemessen werden, hier wird der Hof zu ,,Pertzbom“ erwähnt.